HSV     19.03.2010

 

„Die Rothosen“ treffen in der Europa League

auf die „Les Rouches“

Der weitere Weg zum Heimfinale des HSV wurde heute, am 19.03.2010, ausgelost.

Am 01.04.2010 wird das Hinspiel in der Europa League 2009/2010 im Hamburger Volkspark ausgetragen. Eine Woche darauf, am 08.04.2010, kommt es zum Rückspiel im Stade Sclessin statt.

Bei einem erfolgreichen Abschneiden des HSV geht es am 22.04.2010 im Halbfinale mit einem Heimspiel weiter gegen den Sieger aus der Partie Fulham FC – VfL Wolfsburg. Das Rückspiel wird dann am 29.04.2010 ausgetragen.   

Hier ein paar Infos zu unseren nächsten Gegnern:
 

Standard Lüttich

Hamburg <> Lüttich =  525 km
 

Der Royal Standard Club de Liège wurde am 1. April 1900 von Studenten als Standard FC gegründet. 1923 ergänzte er den Vereinsnamen mit dem verliehenen königlichen Prädikat. Der Vereinsname wurde ursprünglich durch Standard de Paris, einen weiland populären französischen Klub inspiriert. 1996 schloss sich der vormalige Erstligist RFC Seraing dem Verein an.

Standard Lüttich, der zweite in der ewigen Ligatabelle Belgiens, wurde bislang zehn Mal belgischer Meister und gewann fünf Mal den belgischen Pokal. Entsprechend hatte der Verein auch international viele Auftritte. Dabei drang er 1982 im Europapokal der Pokalsieger bis ins Finale vor, aber unterlag dort aber nach einer frühen 1:0 Führung im Camp Nou Stadion von Barcelona knapp dem FC Barcelona mit 1:2. Der frühere Mönchengladbacher und Fußballer des Jahres von Europa Allan Simonsen erzielte dabei einen der Treffer für die Katalanen.

Am 20. April 2008 konnte sich das Team erstmals seit 1983 im vorentscheidenden Heimspiel durch ein 2:0 gegen den RSC Anderlecht die belgische Meisterschaft sichern. Nach Saisonende verlängerte Meistertrainer Michel Preud'homme seinen auslaufenden Vertrag nicht und wechselte zum KAA Gent. Bei der Entscheidung Preud'hommes gegen ein weiteres Engagement in Lüttich war die Laufzeit seines neuen Vertrages der Knackpunkt. Während der Trainer einen Zweijahresvertrag favorisierte, wollte der Verein lieber einen Einjahreskontrakt abschließen. Vom Juni 2008 bis Februar 2010 wurde die Mannschaft vom ehemaligen rumänischen Nationalspieler László Bölöni trainiert.

In der Saison 2008/09 konnte Standard den Titel nach zwei Entscheidungsspielen gegen den RSC Anderlecht verteidigen. Die Entscheidungsspiele waren notwendig geworden, nachdem beide Klubs die Saison mit jeweils 77 Punkten und 24 Siegen abgeschlossen hatten. Die Tordifferenz spielt in Belgien keine Rolle.

Nach einem 1:1 im Hinspiel siegte Standard gegen den Rekordchampion im Rückspiel in Lüttich mit 1:0. Es war der zehnte Titelgewinn von Lüttich.

Am 10. Februar 2010 wurde der Vertrag mit Bölöni aufgelöst und der technische Direktor Dominique D'Onofrio übernahm das Training der Mannschaft bis zum Saisonende.

Der Verein trägt seine Heimspiele im drittgrössten Stadion Belgiens, dem 1984 erbauten Maurice-Dufrasne-Stadion, inoffiziell Stade Sclessin genannt, aus. Das Stadion hat eine Kapazität von rund 29.000 Zuschauern.

Einige Fanclubs von Standard haben eine inoffizielle Fanfreundschaft zum Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen, die regelmäßig gepflegt wird.

Übrigens war Ernst Happel vor seiner Zeit beim HSV von 1979 – 1981 Trainer bei Standard Lüttich.
 

 

 

Fulham FC

 

Hamburg <> Fulham = 950 km
 

Eigentlich könnte der 29. Mai 1997 als Gründungsdatum des FC Fulham eingetragen werden: Die Fans feiern noch den Aufstieg aus der 4. Liga, da wird bekannt, dass Mohamed Al Fayed die Stadion-, sowie einen großen Teil der Vereinsrechte kaufen will. Al Fayed verkündet, dass er den FC Fulham binnen fünf Jahren in die Premier League führen will. Aber dazu später.

Die eigentliche Vereinsgeschichte beginnt 1879. Ein paar junge Kirchengänger tun sich zusammen, um im Fußball-Kick etwas Entspannung zu finden. Ein Jahr später nennt man sich Fulham FC und wird 1896 am Craven Cottage heimisch. 1907 findet man Aufnahme in die 2nd Division der nationalen Fußballliga. Nach 20 Jahren muss aber der Gang in die 3. Liga angetreten werden. Vier Jahre später schafft man es wieder zurück in die 2nd Division und holt in der darauf folgenden Saison mit Platz 3 das bis dahin beste Ergebnis.

Es dauert noch bis 1949, bis endlich der ersehnte Aufstieg in die oberste Spielklasse gelingt. Dort bleibt Fulham aber nur drei Spielzeiten, bevor wieder der Sturz in die Zweitklassigkeit folgt. 10 Jahre nach dem ersten Aufstieg schafft man es erneut in die 1. Liga und platziert sich dort gleich in der ersten Saison auf Rang 10, dem bis heute höchsten Rang in der 1st Division. In den folgenden Jahren steht man mehrere Male vor dem Abstieg. Nach der Saison 1967/68 ist es dann soweit und es geht wieder eine Klasse tiefer. Es kommt aber noch schlimmer. Der Club wird einfach durchgereicht und man landet in der 3. Liga. Zwar kann nach zwei Jahren der Wiederaufstieg gefeiert werden, von einer Rückkehr in die oberste Spielklasse ist man allerdings weit entfernt.

In diese Zeit fällt auch die Karriere von Johnny Haynes. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft verbringt seine Laufbahn zwischen 1952 und 1970 bei Fulham. Zu seiner Zeit ist er einer der bestbezahlten Spieler der Insel und ist der erste, der 100 Pfund wöchentlich verdient. Trotz der sportlichen Misserfolge gilt Fulham als Schmiede junger Talente. Die späteren Nationalspieler Alan Mullery und Paul Parker, aber auch Bobby Robson starten ihre Karrieren am Craven Cottage.

1975 erreicht man als Zweitligist das FA Cup Finale, scheitert dort jedoch an West Ham United. Fünf Jahre darauf kommt es zum nächsten Aufenthalt in der 3rd Division. Es folgt ein kurzes Aufbäumen mit dem Aufstieg zwei Jahre später und der knapp verpassten Rückkehr in die 1st Division in der darauf folgenden Saison. Dies zeigt sich allerdings als Strohfeuer, denn nur drei Jahre später kommt es erneut zum Abstieg und 1994 folgt sogar der Absturz in die 4. Liga.

Im Januar 1996 kommt für viele der schwärzeste Tag der Vereinsgeschichte. Als Vorletzter reist man zum Schlusslicht Torquay United – und verliert. Dies ist anscheinend die Initialzündung. Man beendet die Saison als 17. und ein Jahr später schafft man den Aufstieg.

Im Oktober 1997 holt Al Fayed Kevin Keegan als Coach und Fulham schafft Platz 6 in der 3. Liga, im Jahr darauf geht es in die 2. Liga. Al Fayed steckt Millionen in ein neues Team und holt beispielsweise Altstar Chris Coleman für knapp 3 Mio. Euro. Für die zweite Liga ein bis dahin fast unvorstellbarer Betrag. 2001 ist man vorerst am Ziel seiner Träume und zum ersten Mal in der Premier League. Fulham sprengt in dieser Saison praktisch jeden Rekord für die 2. Liga. Die meisten Siege, die wenigsten Niederlagen, die höchste Punktzahl, die beste Tordifferenz, der beste Torschütze und so weiter und so fort.

Die erste Saison in der Premier League bringt einen respektablen 13. Rang und die Qualifikation zum UI-Cup. Dort schlägt man sich mehr als wacker. Als Sieger zieht man in den UEFA-Cup und scheitert dort erst in der dritten Runde knapp an Hertha BSC. Mit Moritz Volz spielt inzwischen ein junger Deutscher bei dem englischen Verein. 1999 kommt Volz von den Schalke Amateuren zu Arsenal und wird 2003 an Fulham ausgeliehen.

 
 
VfL Wolfsburg

Hamburg <> Wolfsburg = 176 km
 

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs ist die Lage allerorten katastrophal. So auch im niedersächsischen Wolfsburg, wo die Verbandsstrukturen der Sportvereine in Trümmern liegen. Die deutsche Fußballbegeisterung ist aber nach wie vor riesig. Die Wolfsburger wissen sich in dieser Notlage zu helfen. Um einen neuen Club aus der Taufe heben zu können, spendet der damalige Kreisjugendpfleger Bernd Elberskirch zehn grüne Trikots. Allerdings fehlen die Beinkleider. Eine Reihe von Bürgern erklärt sich darauf hin bereit, einige Sätze Bettlaken zu spenden, die von fleißigen Damen in Handarbeit zu Sporthosen umfunktioniert werden.

Endlich können die Wolfsburger wieder organisiert Fußball spielen. Kurze Zeit läuft der Spielbetrieb unter dem Namen Volkssport- und Kulturverein Wolfsburg. Als man die erste Geschäftsstelle in der Rathhausbaracke am Steimker Berg bezieht, bekommt der Verein den Namen Verein für Leibesertüchtigung Wolfsburg, kurz VfL.

Bereits 1946 nimmt das Team den Punktspielbetrieb auf, zunächst nur in der 1.Kreisliga. Durch die sofortige Meisterschaft wird schnell klar, dass die Mannschaft für diese Klasse zu stark spielt. Den „Wölfen“ gelingt ein schneller Durchmarsch durch Bezirks- und Amateuroberliga und schon 1954 erreichen sie die damals höchste Liga, die Oberliga. Im gleichen Jahr besiegen sie in einem Heimspiel den Hamburger SV, was regelrechten Enthusiasmus auslöst.

Urplötzlich hat der VfL im norddeutschen Fußballraum ein gewichtiges Wort mitzureden. 1958 holen sie den Nordcup nach Wolfsburg und werden 1963 Niedersachsenmeister. Die konstant guten Leistungen der Mannschaft berechtigen sie zur Teilnahme an der 1974 neu gegründeten 2. Bundesliga. Hier fehlt dem Club jedoch noch die nötige Erfahrung, um dauerhaft bestehen zu können. In den folgenden Jahren müssen sie mehrmals den Absturz in die Drittklassigkeit erdulden. Dennoch legt der Verein in dieser Zeit mit dem Bau eines eigenen Leistungszentrums und der Erweiterung des Vereinsheims den Grundstein für professionelle Strukturen und damit auch für spätere Erfolge.

1993 können sie erstmals nach einer Zweitligasaison die Klasse halten, was dem Verein für sein Vorhaben, das Stadion zu sanieren, Planungssicherheit gibt. Mit einem 5-Millionen-DM-Kredit der Stadt Wolfsburg wird das Projekt in Angriff genommen.

1995 beißen sich die Wölfe bis ins Halbfinale des DFB-Pokals durch und müssen beim Bundesligisten 1.FC Köln antreten. Die Niedersachsen gewinnen das Match sensationell mit 1:0 und ziehen damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ins Pokalfinale ein. Dort müssen sie sich jedoch den „Fohlen“ aus Mönchengladbach mit 0:3 geschlagen geben.

Die Mannschaft kann die gewonnenen Erfahrungen wiederum schnell in zukünftige Erfolge ummünzen. Mit einem dramatischen 5:4 über den FSV Mainz 05 am letzten Spieltag der Saison 1996/97 steigen sie in die erste Bundesliga auf. Nur zwei Jahre später qualifizieren sich die Wölfe sogar für den UEFA-Cup, müssen sich dort erst in der dritten Runde Atletico Madrid geschlagen geben.

Wiederum reagiert der Verein auf die neue Situation und beschließt einen kompletten Stadionneubau. Möglich wird dieser durch eine Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung in die VfL Wolfsburg-Fußball GmbH, deren Hauptgesellschafter mit 90%-Anteilen die Volkswagen AG ist. Somit ist der VfL nach Bayer Leverkusen nun auch für jedermann sichtbar ein Werksclub. Der erste Spatenstich für das 100-Millionen-DM Projekt wird am 18.Mai 2001 gesetzt. Nur ein Jahr später feiert der Verein Richtfest und am 15.Dezember 2002 schiebt Tomislav Maric per Foulelfmeter das erste VfL-Tor an neuer Wirkungsstätte ein. Das Spiel gegen den VfB Stuttgart geht dennoch mit 1:2 verloren.

 
 
 

Mit blau-weiß-schwarzen Grüßen

bis neulich...

                    Andreas "Der Bremer"
                    28B Reihe 14 Platz 10